Mittwoch, 12. September 2012

„Orphange-Center “ in Machame



Mittwoch, 21.09.2012

Heute hatten wir die Möglichkeit das „Orphanage-Center “ in Machame zu besichtigen.
Bereits am Vortag machten wir uns gemeinsam Gedanken über den bevorstehenden Ausflug, da wir alle gemischter Gefühle waren, was uns dort vor Ort erwarten würde.
Einige hatten Zweifel, ob der Besuch eine gute Idee wäre, da niemand wusste, wie es in einem solchen Waisenhaus aussehen würde. Diese und viele andere Bedenken wurden geäußert.
Unsere Fragen sollten allerdings beantwortet werden, als wir beim Waisenhaus ankamen.

Auf dem Außengelände befindet sich ein kleiner Spielplatz, auf dem wir bei unserer Ankunft spielende Kinder beobachten konnten.
Nach der liebevollen Begrüßung der Schwestern, die das Waisenhaus leiten, führte uns eine der Schwestern umher, um uns das Gelände zu zeigen.
Zunächst gingen wir in ein Haus, in dem die kleinsten Bewohner des Heimes untergebracht sind.
Diese Kinder sind zwischen 2;5 Monaten und 3 Jahren alt.
Insgesamt leben dort zur Zeit zehn Kleinkinder.
Im zweiten Haus, welches wir besichtigen durften, leben derzeit acht Kinder im Alter von 3 – 4;5 Jahren, darunter auch ein etwas älteres geistig beeinträchtigtes Mädchen.
Im Anschluss wurde uns das dritte bewohnte Haus gezeigt, in dem die älteren Kinder leben.
Ebenfalls befindet sich in diesem Gebäude ein Montessori-Kindergarten.
Die Wohnsituation aller Kinder ist in unseren Augen wirklich sehr gut, da jedes Kind nicht nur sein eigenes Bett, sondern auch persönliche Hygieneartikel und genügend Kleidung zur Verfügung gestellt bekommt.
Das komplette Anwesen des Waisenhauses scheint gut erhalten und sehr gepflegt, also ein Platz zum Wohlfühlen für die kleinen Bewohner.

Jedem Kind überreichten während unseres Besuchs einen Luftballon und die älteren Kinder bekamen zusätzlich Bonbons, dessen Farben sie sofort in ihren kleinen Mündern miteinander verglichen.
Den strahlenden Kinderaugen entnahmen wir große Freude über unsere kleinen Geschenke! :-)

Zum Abschluss der Besichtigung wurden wir in einen gebeten, der für uns mit Saft und Kuchen hergerichtet war.
Auch hier kam wiederholt die besondere Gastfreundlichkeit der Tansanier zum Ausdruck.
Während wir unsere Getränke und unseren Kuchen genossen, bekamen wir von einer Schwester allgemeine Informationen über die Entstehung, die Kinder und die Zukunftspläne des Waisenhauses.
Das Haus wurde 2006 von den Schwestern gegründet, welche zunächst nur zwei Kinder zu betreuen hatten. Insgesamt lebten dort bis heute 100 Kinder.
Die Kinder werden von Menschen, die in Deutschland als Sozialarbeiter bezeichnet werden würden, aus unterschiedlichen Gründen in das Waisenhaus gebracht.
Die Hauptgründe sind vor allem, dass die Mutter bei oder nach der Geburt verstirbt oder dass die Kinder unehelich zur Welt kommen.
Des weiteren werden einige Kinder auf der Straße gefunden, da es in Tansania, im Gegensatz zu Deutschland, keine Baby-Klappen gibt.
Die Kinder können maximal drei Jahre im Waisenhaus leben, bis sie, in den meisten Fällen, zu ihrem Vater oder anderen Verwandten zurückkehren, adoptiert werden oder in ein anderes Waisenhaus wechseln.
Trotz der negativen Hintergründe, weswegen die Kinder in das Waisenhaus kommen, wirken alle Kinder sehr glücklich und bei den Schwestern in guten Händen!
Zur Zeit wird auf dem Gelände außerdem eine Schule errichtet, in der Kinderpfleger/innen zukünftig ausgebildet werden sollen.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass der Tag insgesamt  sehr emotional, aber auch unglaublich interessant war.
Unsere vorherigen Erwartungen konnten nicht bestätigt werden.
Stattdessen hinterließen die gesammelten Eindrücke ein positives Bild bei uns!

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