Donnerstag, 30. August 2012

Auf nach Tansania - Moshi - Ushirika wa Neema

Der Tag ist gekommen. Es ist der 30.08.2012. Die letzten Reisevorbereitungen werden getroffen. Checkliste durchgehen, von zu Hause verabschieden… die Reise kann losgehen. Es wird nicht zurückgeschaut, denn vor uns liegt ein Abenteuer. Um halb fünf am Flughafen in Hannover. Alle sind pünktlich, da die Vorfreude sowieso kaum Schlaf zuließ. Der Flug nach Amsterdam startet um 6:30 Uhr. Dort erwartet uns der Anschlussflug zum International Kilimanjaro Airport in der Nähe von Moshi.
In Amsterdam war sogar noch Zeit für einige Kaffee und Raucherpausen. Der Zeitpunkt ist gekommen und wir steigen in den Flieger, der uns innerhalb von 8 Stunden nach Tansania fliegt. 

International Kilimanjaro Airport

Der Flieger ist gelandet und wir betreten tansanischen Boden. Dort wurde uns eine für Deutsche schwer nachzuvollziehende Lebenseinstellung deutlich „POLEPOLE“. Es ist Kisuaheli (Amtssprache in Tansania) und bedeutet „Langsam“.
Etwas irritiert und genervt vom langen Warten auf unsere Visa konnten wir unsere Koffer vom Band nehmen und gingen Richtung Ausgang. Surprise, Surprise… Wir sehen unsere Partner des Montessori Centers aus Ushirika Wa Neema und wurden herzlich mit Hibiskus-Blumenketten und vielen Umarmungen begrüßt.



Darauf folgte eine lange Busfahrt zum Montessorie Training Center. Es wurde viel geredet und gelacht. Doch plötzlich fingen unsere neuen Freunde voller Leidenschaft an zu singen und der gesamte Bus ertönt in noch nie gehörten Gesang. Kurz darauf, immer noch wird gesungen, kommen wir an. Das Tor öffnet sich und eine Scharr von Schüleren der Schule läuft auf den Bus zu. Es wird getrommelt und gesungen und der Bus muss ebenfalls als Trommel herhalten. So groß ist die Freude auf uns. Kaum zu glauben aber wahr, dass man so empfangen wird, ohne sich jemals zuvor gesehen zu haben. Schön!

Montag, 27. August 2012

Frederick meets True Friends (Projekt)



Gemeinsam wurde entschieden, dass im Wesentlichen ein Teil des Projektes daraus bestehen wird, mit einem Kinderbuch, welches in Deutschland in jeder Kindertagesstätte (evtl. auch in dem einen oder anderen Kinderzimmer) zu finden ist und einem tansanischen sehr bekannten Kinderbuch zusammen etwas zu erarbeiten.


Frederick

ISBN 978-0-394-81040-9
Frederick von Leo Lionni
Ein in Deutschland sehr bekanntes Kinderbuch, indem es um eine kleine Maus Namens Frederick und seiner Mäuseschar geht. Während alle anderen Mäuse fleißig Nahrung für den Winter sammeln, so scheint es, dass sich Frederick nur seinen Tagträumen hingibt und faulenzt. Auf die vorwurfsvollen Fragen der anderen Mäuse, warum er nicht mitsammelt, gibt Frederick weniger zufriedenstellende Antworten. Er sammle ja schließlich Sonnenstrahlen, Farben und Wörter für den kalten, dunklen und langen Winter. Die Mäuse sind Frederick nicht gerade dankbar für seine Vorräte, doch vielleicht wird sich das ja noch ändern.

 

 

 

 

 

True Friends

ISBN-10: 0888996985
True Friends: A Tale frome Tanzania von John Kilaka
Rat and Elephant are the best of friends. Rat is the only animal who can make fire and is a hard worker who saves and plans for the difficult times that may lie ahead. Elephant takes advantage of his friend's generosity and tricks him into storing his food at his house and then refuses to return it. In the end, Elephant learns the meaning of true friendship. The richly colored illustrations are bold and graphically stylized. They add a real sense of place to the story, but are also distracting at times. The animals' positions, shadows, and gestures occasionally draw attention away from the story instead of adding humor. There are also a couple of disconnects. Although there is mention of a drought and the river has dried up, the grass and trees remain green and the last scene shows the animals playing in a large pool of water. The maneless male lion has a leg from a deer or antelope sticking out from his pocket (a snack for later perhaps), even when he smilingly interacts with the other animals.


Wie die Tiere ihre Farben bekamen


http://www.tingatinga.ch/img/bilderbuch.jpg
Wie die Tiere ihre Farben bekamen von Agnes Mpata und Issa Thabil
König Löwe hat einen Sohn bekommen. Und deshalb lädt er alle Tiere zu einem großen Fest ein. Die Freude ist riesig, nur... wir putzt man sich am festlichsten heraus für diesen Anlass?
Lange überlegen die Tiere, wälzen Ideen hin und her. Dann hat der kleine Leopard einen tollen Einfall... Mal sehen wo das hinführt?!



 

 

 

 

 

Das Projekt  

Diese drei Bücher bildeten die Grundlage für unsere Projektarbeit.
Insgesamt waren wir mit unseren Partnern 20 Schüler. Ziel der Projektarbeit war es sich besser kennenzulernen und am Ende Etwas schönes präsentieren zu können. 
Die Arbeit ging damit los, dass wir uns in einem extra Raum des Montessorie Trainingcenters trafen und uns in drei Gruppen aufteilten. Jede Gruppe hatte somit ein Buch. Wir befassten uns mit den Geschichten der verschiedenen Bücher. Besprachen gemeinsam die Geschichten und behandelten die Kernaussagen (z.B. Forgiveness -> True Frinds/ Kindness -> Frederick / Tolerance - > How the animal got their colors). Neben den drei Beispielen gab es natürlich noch mehr Punkte. Wir überlegten uns, was diese Kernaussagen in unseren unterschiedlichen Ländern bedeuten, sowie auch für den Einzelnen. Somit lernten man das Land seiner Partner etwas mehr kennen. Das ein oder andere Mal versetzten uns bestimmte Beiträge ins Staunen. Etwas Unbehagen hatten wir ja wegen unserer unterschiedlichen Englischkenntnisse. Doch am Ende hatte jede Gruppe ein sehr Gutes Ergebniss vorstellen können und jeder hatte auch viel Spaß dabei.

Wir machten uns in unseren Projektgruppen an die Arbeit uns entschieden uns für unterschiedliche Präsentationen der Bücher. Präsentiert wurde dann auf der Abschiedsfeier vor der gesamten Schule.

Gruppe "Frederick" hat sich für ein Tischtheater entschieden. Die Geschichte aus dem Buch wurde etwas abgeändert. Es ging in dem Tischtheater um "Masawi" der nach Tansania reist. Mit viel Finesse gestaltete die Gruppe einen Tisch mit unterschiedlichsten Naturmaterialien, bastelte kleine kleine Mäuse aus Papier und schrieben eine neue Geschichte.
Eine super Präsentation, trotzdem diese Art von Theater was Neues für die tansanischen Schüler und Lehrkräfte war.













Zu "True Friends" fand ein moderens Theater statt. Die Gruppe veränderte ein wenig die Geschichte. Sie überlegten sich, wie die Kernaussage des Buches etwas zeitgemäßer dargestellt und deutlich gemacht werden kann. Jedes Gruppenmitglied hatte im Theater seinen Part und auch den entsprechenden Text dazu. Die Kernaussage "Forgiveness" toll rübergebracht. Zudem hat die Gruppe zwei Lieder geschrieben und vorgetragen.












 




"Wie die Tiere ihre Farben bekamen" wurde ebenfalls in einem Theaterstück präsentiert. Jeder der Gruppe war ein Tier aus der Geschichte und hatte die entsprechenden Kostüme dazu an. Die Kostüme waren sehr einfallsreich und die Lieder im Stück waren klasse. Lustig wurde es als alle der Gruppe, auch die tansanischen Schüler, das Kinderlied ein kleiner grauer Esel anfingen zu singen und dazu herumhüpften.

Seminar zur Vorbereitung - "The danger of the Single-Story!"

Wir haben uns zuvor schon einige Male gesehen und bestimmte Dinge für unser Projekt erarbeitet. Das Seminar fand bereits Anfang Juni statt und wurde von zwei Mitarbeiter des ENSA-Programms geleitet. Ihre Aufgabe war es, uns als Gruppe auf den bevorstehenden Schüleraustausch vorzubereiten. Außerdem hatten wir dadurch auch die Möglichkeit uns besser kennenzulernen. Wir befassten uns mit unserem Bild von Tansania bzw. Afrika, sowie mit den Erwartungen die wir haben. Außerdem haben wir gelernt, was sich hinter dem ENSA-Programm verbirgt und was es für uns, als zukünftige Multiplikatoren bedeutet.
Ein wichtiger Grundsatz des ENSA-Programms ist z.B. der Kontakt auf "Augenhöhe" zwischen den Partnern. Für uns bedeutet das, dass wir mit den Schülerinnen und Schülern in Moshi, sowie mit allen andereren Beteiligten,
auf gleicher Ebene zusammenarbeiten. Es ist viel Wert von- und miteinander etwas zu lernen, um so etwas über die Kultur des anderen zu erfahren.

Was viele von uns nicht vergessen werden ist eine Rede von Chimamanda Adichie, einer Nigerianischen Schriftstellerin. Sie sprach von der Gefahr der Single Story. Denn nicht selten ist unserer Bild anderer Kulturen bzw. anderer Länder und Völker getrügt durch stereotypes Denken und Beeinflussung unterschiedlicher Medien. Beispielsweise sind in den Nachrichten gezeigte Beiträge oft negativ behaftet und zeigen Afrika als ein Kontinent des Krieges, der Piraterie, des Hungers, der Korruption, des Leidens... der Krisen. Doch hat Afrika weit aus mehr zu bieten als z.B. eine wunderschöne Natur und unberührtes paradiesisches Land im Dschungel. Wie auch sonst wo, schreiben Menschen Geschichte und jeder Mensch kann seine eigene erzählen. Nicht anders ist es in Tansania, einem Land mit vielen schönen Seiten. Einem Land indem es mehr zu erfahren gibt, als das, was einem immer wieder aufs Neue im Fernsehen gezeigt wird.
Es wird spannend sein, diese fremde Kultur und ihre Menschen kennenzulernen, um sich sein eigenes Bild machen zu können.



"Aus kleinem Anfang entspringen alle Dinge"

-Marcus Tullius Cicero
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Ob unsere Lehrerin, die alles in die Wege geleitet hat, die Partnerschaft zwischen den Schulen hergestellt, für die Förderung seitens des ENSA-Programms gesorgt hat und und und... das genau so sieht, dass es ein kleiner Anfang war, bezweifle ich mal vorsichtig.
Für uns war er es: Ein Motivationschreiben an unsere Lehrerin, indem wir ihr unser Interesse an diesem Projekt deutlich machten.
Nun ja, als es für mich mit dem Motivationschreiben seinen Anfang nahm, so war unsere Lehrerin schon voll dabei und hatte unsere Partnerschule schon einmal ohne Schüler besucht und den Kontakt aufgebaut. Dass unser Projekt vom ENSA-Programm begleitet und mitfinanziert wird, hat sie sich damals bestimmt noch nicht mit Zuversicht vorstellen können. Schließlich ist es mit einem Anruf bei den Verantwortlichen des Programms nicht getan, um von denen gefördert zu werden. Viel Engagement und dem Interesse an einer guten Sache, mit Blick auf etwas langfristiges, wovon jeder Beteiligte was hat, lässt so etwas erst entstehen. Ich unterstelle unserer Lehrerin auch mal eine bemerkenswerte Begeisterung für das Vorhaben.
Wir freuen uns jedenfalls sehr darüber, dabei sein zu dürfen.

Sonntag, 26. August 2012

Was ist das ENSA-Programm?!

Homepage des ENSA Programms


ENSA geht zurück auf einen Beschluss des Deutschen Bundestages im Jahr 2002, ein „Entwicklungspolitisches Jugendprogramm Solidarisches Lernen” einzurichten. Die Entwicklungspolitische Lernwerkstatt ASA der damaligen InWEnt gGmbH erstellte im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Frühjahr 2005 ein Konzept.
Ein erstes Pilotprojekt fand ein gutes halbes Jahr später statt: Gemeinsam mit der Nichtregierungsorganisation „streetfootballworld” organisierte ASA das Projekt „Die andere Spielhälfte”, bei dem Schülerinnen und Schüler fünf deutscher Schulen die Arbeit von NGOs in Kenia, Brasilien, Peru, Senegal und Südafrika kennen lernen konnten. Eine Dokumentation zu diesem Projekt können Sie auf der ENSA-Homepage herunterladen. Inzwischen hat das ENSA-Programm mehr als 60 Begegnungen zwischen Schüler_innen aus Deutschland und Entwicklungs- & Transformationsländern unterstützt und begleitet.
Wichtige Partner für den Erfolg der Projekte sind dabei die Nichtregierungsorganisationen. Sie gestalten das Programm und begleiten die Schulen vor Ort. Sie unterstützen inhaltlich die Vor- und Nachbereitungsseminare und sind Mitglieder des Beirats von ENSA, der die Qualität des Programms sicherstellt.