Sonntag, 2. September 2012

Erster Gottesdienst in Ushirika wa Neema

Heute war das erste Mal Gottesdienst für uns deutschen in Ushirika Wa Neema angesetzt.
Wie wird der wohl werden?
Was wird das Thema sein?
Wie unterscheidet sich dieser Gottesdienst von einem deutschen Gottesdienst?
Wir hoffen, dass wie euch diese Frage im Laufe des Textes beantworten können.

Um 9:30 läuteten die die Glocken, die uns einluden, uns in die Kirche zu begeben.
Punkt 10:00 wurde der Gottesdienst von Pastor Urio und Co-pastor Daniel Mlaki angefangen. Sie zogen in die Kirche ein. Hierfür stand die Gemeinde auf.

Kurz zur Erklärung:
Die Kirche ist halbrund. In der einen Hälfte der Kirche saßen die ca. 60 Montessorischüler/innen. In der Anderen saßen wir, die ca. 30 Schwestern und die Familienangehörigen der Pastoren. Vorne in der ersten Reihe saßen ca. 8 Schwestern, die den Posaunenchor bildeten. Und natürlich, wie es sich gehört, saßen vorne am Altar, jeweils einer links und einer rechts, die Pastoren in „Sesseln“.



Während des Einzuges wurde kräftig gesungen. Da merkte man, dass hinter den Stimmen starke Power steckte. Ein unglaubliches Erlebnis.
Im weiteren Verlauf durfte man immer wieder den Liedern lauschen. Oft gab es Lieder, die in Deutschland auch gesungen werden. Natürlich, wie soll es anderes sein, auf Kisuaheli.
Damit wir Deutschen verstehen was vorne gepredigt wurde, erzählten die Pastoren die „Main points“ in Englisch.
Das war anscheinend nicht genug, denn Pastor Urio bat mehrere Schwestern sich zu uns zu setzten. Sie sollten uns die Predigt ins Englische übersetzten.
Jetzt haben wir den ganzen Gottesdienst beschrieben, aber was das Kernthema war, wurde noch nicht gesagt.
Vergeben und Verzeihen, was bedeutet das eigentlich?!
Pastor Urio erzählte, dass es wichtig ist, wenn man etwas falsch gemacht hat es zu probieren wieder gut zu machen. Z.B. wenn du findest, dass dein Nachbar etwas blödes getan hat oder nur doof ist, sollte man trotzdem probieren nett zu sein. Weiter ging es, dass jeder schon gemordet hat. Was will er damit aussagen? Als ob jeder schon einmal getötet hat!?
Nach der Erklärung leuchtete es immer mehr ein.
Denkst du etwas Schlechtes oder wünscht du jemand anderem unschönes, hast du schon gemordet bzw. getötet.

Nach dem die Hauptpredigt beendet war gab es das Abendmahl.
Am Anfang waren viele von uns skeptisch ob sie mit Abendmahl feiern sollen oder nicht. Als jedoch klar wurde, dass nicht aus einem Kelch sondern aus einzelnen Schnapsbechern getrunken wurde, war die Anfangsscheu gebrochen. Mehrere haben sich dann getraut. Sie mussten sich vorne auf die Bänke niederknien. Kurz darauf bekamen sie Oblaten, einen Schnapsbecher(-kelch)wein und den Segensspruch. Während das Abendmahl gefeiert wurde sangen die restlichen Kirchenbesucher.
Als dies beendet war, sprach Pastor Urio den Segensspruch und ging danach singend aus der Kirche. Die Anderen folgten ihm, ebenfalls singend.
Draußen wurde so lange weiter gesungen bis alle Kirchenbesucher da waren.
Nachdem die Stimmen verklungen waren gaben sich die Leute die Hand. Warum?
Weil sie den Händedruck mit dem Spruch „Gesegnet seist du“ unterlegen.
Zuletzt wird den Pastoren, die Hand gegeben.

Tja, meistens ist es danach zu Ende, aber dieses Mal nicht.
Pastor Daniel Mlaki hat Geburtstag. Kurzer Hand wurde für ihn ein deutsches und englisches Geburtstagslied gesungen. Vielleicht könnt ihr euch ja vorstellen wie er darauf reagiert hat?
Hätte er so eine helle Haut wie wir, hätte man deutlich gesehen wie er rot geworden ist. Aber auch so drückten seine Freude und das breite Lächeln seine Gefühle gut aus.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen